Rhino Watch Safarilodge

Leider kann ich mich den durchweg positiven Bewertungen nicht anschließen. Ich habe im Rahmen einer Safari diese Lodge gebucht, da sie entfernungstechnisch optimal zur Solio Ranch liegt. Die Anlage ist definitiv nicht für Personen mit irgendeiner Form von Mobilitätseinschränkungen geeignet, da sie über steile Weg verfügt. Da ich selber unter einer Lungenerkrankung leide, hatte ich die Lodge im Vorfeld kontaktiert und um Berücksichtigung bei der Zimmerverteilung gebeten und die lapidare Antwort erhalten, es gäbe keine steilen Wege. Man fand es dann ungeheuer witzig uns das höchstgelegene Cabin zuzuweisen. Restaurant und Bar liegen unten, eine weitere Bar und der Pool noch weiter oben (das konnte ich dann nicht mehr erkunden). Letzteres ist nur über einen außerhalb der Anlage liegenden befahrenen Schotterweg zu erreichen. Unabhängig von diesen Tatsachen, machte die Anlage auf mich leider einen sehr ungepflegten und muffigen Eindruck. Die einzelnen Bereiche sind zugewuchert, was die Aussicht absolut einschränkt, die Bar ist dunkel und düster, was der gesamten Einrichtung entspricht. Das Essen war genießbar aber sicherlich kein Highlight der kenianischen Küche. Das Personal war eine Schnittmenge aus "verhuscht" und muffelig und ließ die afrikanische Offenheit und Herzlichkeit völlig vermissen. Dazu passte auch der Eindruck, dass jedes Getränk absolut sofort und einzeln quittiert werden muss, was gerade beim Essen oftmals sehr störend ist. Und ich bin auch bestimmt keine "Pingelliesel" und bevorzuge gerne einfache Unterkünfte und Tents, weil mir die Nähe zur Natur auf Safaris gefällt und ich eh´den ganzen Tag unterwegs bin, aber bei Glassplittern und Büroklammern auf dem Boden sowie fleckigen Laken, weiß ich, dass es auch im tiefsten Busch durchaus anders geht. Von mir für den Besuch des wunderschönen Solio Game Reserve somit absolut keine Weiterempfehlung! Ich denke, da finden sich in der Umgebung sicherlich andere Möglichkeiten mit besserem Management.

Zum Glück hatten wir uns im Vorfeld entsprechend informiert und uns deshalb kleidungstechnisch auf 2 000 m Höhenlage vorbereitet. Während der zwei Übernachtungen in diesem Camp mit seinen 20 Safari Zelten und Chalets fühlten wir uns pudelwohl und freuten uns besonders über die Sauberkeit im gesamten Bereich. Nach Hinweisen zahlreicher „Kenner der Szene“ beschränkten wir unsere Kommunikation per WhatsApp auf den Aufenthalt im Restaurantbereich, da WLAN nur dort funktionierte. Vom Flughafen Jomo Kenyatta International in Nairobi kamen wir mit dem Safarijeep in dreieinhalb Stunden in unserer ersten Unterkunft unserer sechstägigen Safari an. Im Solio Reservat konnten wir zahlreiche Nashörner, Gazellen, Gnus. Zebras und zwei Löwen in ihrem natürlichen Lebensraum zum Greifen nah erleben. Schade, dass wir während des ganztägigen Gamedrive im Aberdare NP durch das vegetationsreiche Gelände holperten ohne nennenswerte Tiersichtungen. Ein engmaschiges Moskitonetz um das großzügige Bett mit angenehmer Matratze schützte in Zeltbungalow 8 vor unliebsamen Besuchern und damit verbundenen Stichen. Unsere wenigen Klamotten konnten wir problemlos auf den bereitgestellten Kleiderbügeln aufhängen, bzw. in den Fächern ablegen. Die tägliche Wärmflasche im Bett verhalf uns zu einem problemlosen Einschlafen. Alle Angestelltenbegegneten uns äußerst freundlich und zuvorkommend und sorgten dafür, dass es uns an nichts fehlte. Wir wunderten uns, welche Vielfalt an Speisen in dieser abgeschiedenen Lage angeboten wurde und waren umso mehr erfreut über den Geschmack der einzelnen Gerichte. Wenn man dabei für 750 ml Sprudelwasser 350 KES, 300 ml Cola 200 KES und ein schmackhaftes Tuskerbier 400 KES bezahlt, kann man sich sicher nicht beschweren. Einen Fernseher vermissten wir nicht und mussten nach Rückkehr von der Pirschfahrten erst einmal im gemütlichen, massiven Holzstuhl auf der Terrasse unsere erschlafften Glieder auf Vordermann bringen. Auch den Weg zum 15 m langen und 8 m breiten Infinity – Pool auf dem Gipfel der Anlage vermieden wir deshalb.