Guest User
June 1, 2024
Das Patatran ist mit dem besten ausgestattet, was ein Hotel in dieser Gegend bieten kann: einem zauberhaften Strand. Ansonsten muss man feststellen: Dieses Hotel hat die besten Zeiten hinter sich. Es ist ausgelatscht wie ein alter Schuh, verbeult wie ein Auto aus vierter Hand und durchgesessen wie ein ramponiertes Sofa. Es fehlt ihm jegliche Modernität, jeglicher technischer Standard und jegliche Ambition. Es quietscht und knarzt und klappert an allen Ecken. Wie so häufig, sind es die engagierten Mitarbeitenden, die sich diesem Verfall entgegenstemmen. Wobei man hier explizit die Rezeption ausnehmen muss. Dort versprüht man den rauen Charme eines bundesdeutschen Finanzamts. Man spürt Interesselosigkeit, erlebt müdes Egalsein. Das fängt im Kleinen an, wenn der Kaffee im Zimmer nicht aufgefüllt wird, und hört bei den stolz ausgelobten Selbstverständlichkeiten wie einer anständigen W-LANabdeckung nicht auf. Abgewohnt, sagt man wohl dazu. Klar, in diesen Klimazonen, ist es ein sisyphusähnliches Unterfangen eine Immobilie wie diese in Schuss zu halten. Andererseits wird hier auch eine nicht unerhebliche finanzielle Gegenleistung erwartet. So bleibt am Ende: ein schön großes Zimmer, eine tolle Aussicht und ein wunderbarer Strandabschnitt. Der nutzt sich nicht ab.
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