Das Walchsee Aktivresort

Die Innenarchitektur im renovierten Altbau ist eine planlose Vermischung von verschiedenen Stilelementen. Der Neubau mit Wellnessbereich ist top. Die Essenqualität ist teilweise auf Kantinenniveau: Kaltes, vertrocknetes Kalbfleisch. Zerkochter Reis. Couscous ohne ansprechende Würze. Duz-Kultur an der Rezeption völlig fehl am Platz.

Wir hatten uns in der sogenannten See-Dependance des Hotels eingebucht. Sehr schöne Lake View Suite, bei Ankunft stark parfümiert, das muss man abkönnen … Kopfschmerzgefahr. Sehr schönes Mobiliar, vermisst habe ich lediglich eine JBL Box oder ähnliches, damit man Musik hören kann. Bett super, Sitzecke auch. Kleine Küchenzeile mit großem Kühlschrank. Mir fehlten Soft-Drinks und vielleicht ne Flasche Wein darin. Tolles Bad, allerdings stören die unbeweglichen Wasserhähne am Waschtisch beim Zähneputzen, und Bodylotion wäre schön gewesen. Dyson Fön, sehr extravagant. Keine tägliche Zimmerreinigung. Frühstück war absolut in Ordnung, nichts zu meckern. Das Restaurant glänzt mit einem superfreundlichen Service, sehr sympathisch. Negativ: Fast nicht zu glauben, dass ein so zeitgeistiges Haus so wenig Veggie Gerichte anbietet. Das ist wenig zeitgemäß und war eine Enttäuschung. Mein Dinner war gerade mal mittelmässig, langweilige Empanadas, und der Salat war geflutet mit Croutons aus der Tüte. Das war nix. Konzeptlos, lieblos, nichts Besonderes. Was uns den Aufenthalt ziemlich vermiest hat: In der Bar (kein Club, eine Hotelbar) wurde die Anlage über Stunden dermaßen laut aufgedreht, dass bei uns (Zimmer 107) die Wände wackelten. Beim Anruf an der Rezeption (im Haupthaus, das Lakeside wirkte personell generell verlassen) eher Hilflosigkeit. Der Lärm hörte nicht auf bis 00.30, als mein Mann persönlich in der Bar vorgesprochen hat. Auf der Website spricht man von Refugium, der Lärm steht in krassem Gegensatz ... Fazit: Super Location, tolles Gebäude, tolle Lage. Aber man hat irgendwie den Eindruck, dass das Haus mehr verwaltet als geführt wird, gehobene Hotellerie fühlt sich anders an. Vielleicht kommt das ja noch, das Haus und die Lage sind schon mal beste Voraussetzungen dafür, "das Haus am Platz" zu werden.