Burghotel Staufenberg

Ein wirklich außergewöhnliches Hotel! Eine historische Burg mit viel Charme und mittelalterlichem Flair – kein Vergleich zu den modernen Bettenburgen unserer Zeit. Dass es keinen Aufzug gibt und man einige Treppenstufen überwinden muss, um von A nach B zu gelangen, stört dabei keineswegs. Immerhin wartet ein stilvolles Badezimmer mit Toilette sowie fließendem kalten und warmen Wasser – darum hätten uns die alten Rittersleut‘ sicherlich beneidet. Besonders hervorzuheben sind: Das Restaurant im Rittersaal – einfach großartig Das Menü – hervorragend Der Service – aufmerksam und freundlich Die Rezeption – sehr herzlich Das Frühstück – sehr gut, serviert in wunderschönen Räumlichkeiten Einziger Wermutstropfen: Eine rücksichtslos laute Geburtstagsfeier eines 30-Jährigen, die den gesamten Ort sowie weite Teile des Lahntals mit Musik beschallt hat. An erholsamen Schlaf war in dieser Nacht kaum zu denken. Der Lärm endete erst um 6:25 Uhr – bezeichnenderweise mit Time to Say Goodbye von Andrea Bocelli und Sarah Brightman. Wäre dieser Titel doch schon um Mitternacht erklungen ... Natürlich trifft das Burghotel hierfür keine direkte Schuld – wenngleich man sich gewünscht hätte, dass vielleicht ein Nachtwächter für etwas mehr Ruhe gesorgt hätte.

Die Stauffenberger Burg ist ein beeindruckendes Burghotel der gehobenen Preisklasse mit viel Charme und Atmosphäre. Unser Aufenthalt hätte rundum schön sein können – insbesondere das Restaurant im historischen Rittersaal war ein echtes Highlight. Das Essen war ausgezeichnet, die Atmosphäre dort einzigartig. Auch das Frühstück war sehr gut – frisch, vielfältig und in einem ebenso hübsch gestalteten Raum serviert. Das Personal war durchweg freundlich und zuvorkommend, was den Aufenthalt zusätzlich angenehm gemacht hat. Wir hatten eine Suite gebucht, und leider war genau hier der größte Kritikpunkt: Die Betten waren völlig durchgelegen und extrem weich – an erholsamen Schlaf war nicht zu denken. Weder mein Mann noch ich konnten die Nacht entspannt verbringen. Die Betten sind wirklich, wirklich furchtbar und wer empfindlich ist, sollte sich die Buchung überlegen. Das ist wahnsinnig schade und wird dem Anspruch des Hauses nicht gerecht. Auch die Sitzmöbel der Suite – Sofa und Sessel – wirkten abgewohnt und leicht schmutzig, was nicht zum ansonsten gepflegten Eindruck der Burg passte. Sie luden leider nicht zum Verweilen ein. Ansonsten war die Suite jedoch – wie auch das gesamte Haus – sehr sauber, inklusive des Badezimmers. Was die bauliche Gestaltung betrifft: Es wirkt, als sei das Haus in den 1970er Jahren modernisiert worden – zumindest erinnern der Stil des Anbaus, die Zimmertüren und die Flurgestaltung stark an diese Zeit. Ob die Maßnahmen tatsächlich in diesem Jahrzehnt umgesetzt wurden, kann ich natürlich nicht sagen – der Eindruck entsteht jedoch unweigerlich. Der moderne Anbau an der Stirnseite fügt sich leider nicht harmonisch in das historische Gesamtbild ein, und auch der Flurteppich in Holzoptik wirkt etwas deplatziert. Es ist schade um das schöne Gebäude, auch wenn dies meinen Aufenthalt nicht wesentlich beeinträchtigt hat. Insgesamt war unser Aufenthalt dennoch sehr schön – vor allem durch die besondere Atmosphäre des Rittersaals und die Qualität der Küche. Würden die Zimmer – insbesondere die Betten – modernisiert und mit hochwertigerem Mobiliar ausgestattet, wäre die Burg ein echtes Juwel. So bleibt ein gemischter Eindruck zurück, mit großem Potenzial für mehr.

Alles ok