Seascape

Das Seascape Inn wird als Unterkunft auf einem privaten Wohngelände angeboten. Tatsächlich haben wir in den fünf Tagen unseres Aufenthalts dort aber keine Eigentümer o.ä. gesehen. Es gibt insgesamt wohl vier Einheiten, von denen wir das so genannte Studio hatten. Die Bewertung bezieht sich ausschließlich darauf. Das ist ein separates kleines Häuschen mit eigenem Eingang. Klein, aber ganz nett und privat - wir haben hier ein paar schöne Tage verbracht. Eigentlich gäbe es nicht viel zu meckern, wenn es nicht als deutlich wertiger angepriesen würde als es tatsächlich ist. So heißt es an der einen Stelle „Deluxe-Studio“ und auch in den Guidelines (dazu später mehr) heißt es, dass das Unternehmen nur „High End Properties“ vermarkte und zum Erhalt dieses Standards einige Regeln gelten. Und genau die, besser gesagt, die Art, wie sie formuliert waren, haben uns gestört. Da wird vor allem in einem strikten Ton eine lange Liste dessen mitgeteilt, was man alles nicht darf. Check out ist um 10:00 Uhr (sharp), sonst kostet es 50,00 Can$ Strafe (pro Stunde). Dann kommt zwar der Versuch einer Erklärung, aber der überzeugt letztlich nicht. Und wenn man es realistisch bewertet, dann handelt es sich auch definitiv nicht um eine High-End-Unterkunft. Das Studio ist klein, eher kleiner als ein durchschnittliches nordamerikanisches Motelzimmer. Das Dusch-Bad hat kaum drei Quadratmeter. Der Wohnraum ist ca. 25 qm groß und beherbergt ein Queensize-Bett und eine in die Jahre gekommene Kitchenette, einen Tisch mit zwei Stühlen, einen Schrank und ein Sideboard. Alles war in passablem Zustand und sauber, aber eben älter. Es gibt überall Macken und Gebrauchsspuren. Das ist nicht schlimm, passt aber nicht zu dem angepriesenen Standard. Das Bett ist sehr weich. Sobald sich einer bewegt, schaukelt der andere mit. Der Preis ist vor diesem Hintergrund etwas überhöht. Die Lage des gesamten Grundstücks ist sehr gut; es liegt direkt am Wasser und hat einen eigenen Steg. Man ist von dort in 10 Minuten zu Fuß im Zentrum des Ortes. Das Studio liegt allerdings im vorderen Bereich des Grundstücks. Von dort hat man keine Aussicht auf das Wasser und man hört die durchaus viel befahrene Straße. Insgesamt ist der Ausblick aus den Fenstern des Studios ohnehin bescheiden, weil sich nach vorne (Richtung Straße) in einem Meter Entfernung ein Holzzaun befindet und nach hinten (Richtung Wasser) der kleine Eingangsbereich. Aus dem großen Fenster im Wohnraum schaut man auf den Eingang des Haupthauses. Ich denke, dass die anderen Einheiten nicht nur größer sind, sondern auch eine schöne Aussicht aufs Wasser haben. Das kleine Studio ist nett und ganz gemütlich, aber kein High-End.